Siloxanlösung zur wasserabweisenden Imprägnierung von mineralischen Baustoffen
Anwendungsbereich
Eigenschaften
Reaktive, oligomere Siloxanlösung zur wasserabweisenden Imprägnierung von mineralischen Baustoffen, insbesondere entwickelt für die wasserabweisende Ausrüstung von Natursteinen, speziell für Kalksteine (z. B. Muschelkalk). Aufgrund der niedermolekularen Struktur im Anlieferungszustand besitzt Funcosil SL eine sehr gute Penetrationsfähigkeit und reagiert chemisch im Baustoff bei Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit zu einem wasserabweisenden, UV-Licht- und witterungsbeständigen Wirkstoff, dem Polysiloxan.
Der Wirkstoff lagert sich nach der Applikation an den Kapillar- und Porenwänden als makromolekulare Schicht ab, ohne die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit merklich zu beeinflussen. Ungleichmäßige Saugfähigkeit des Untergrundes kann zu Unterschieden in der Imprägniermittelaufnahme und damit zu Farbtonveränderungen führen. Funcosil SL reduziert die Wasser- und Schadstoffaufnahme, die in Form von wasserlöslichen sauren Atmosphärilien (SO2, NOx) erfolgen kann.
Der Befall von Mikroorganismen auf Natursteinoberflächen wird durch die Imprägnierung eingeschränkt. Die Frost-Tausalz-Beständigkeit wird verbessert. Energieverluste werden durch den Schutz vor Durchfeuchtung vermindert.
Mit Funcosil SL imprägnierte Baustoffoberflächen zeigen eine wesentlich geringere Verschmutzungstendenz.
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Wasserabweisend
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Wasserdampfdiffusionsoffen
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Hohes Eindringvermögen
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UV-, licht-, witterungsbeständig
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Hervorragende Langzeitstabilität
H226 Flüssigkeit und Dampf entzündbar.
H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
H304 Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
Untergrund
Der Untergrund muss in einwandfreiem Zustand sein. Baumängel, wie z. B. Risse, fehlerhafte Anschlüsse, Ursachen für aufsteigende Feuchtigkeit, müssen vorher beseitigt werden. Es muss gewährleistet sein, dass Wasser und darin gelöste Stoffe nicht hinter die hydrophobierte Zone gelangen können, da dies zu Frostschäden, Abplatzungen und Salzsprengungen führen kann. Durch eine Hydrophobierung wird der Ist-Zustand fixiert. Vor jeder hydrophoben Imprägnierung müssen die Kapillaren und Poren des zu behandelnden Baustoffes durch eine Reinigung geöffnet bzw. vorbereitet werden. Je nach Verschmutzungsart und Verschmutzungsgrad empfehlen wir unsere Fassadenreiniger. Die Wirkungsweise und Anwendung ist dem jeweiligen Technischem Merkblatt zu entnehmen.
Es ist bei der Reinigung darauf zu achten, dass die Bausubstanz so wenig wie möglich geschädigt wird. Rückstände (z. B. Tenside) einer eventuell vorhergehenden Reinigung können die Hydrophobierung beeinträchtigen und müssen deshalb entfernt werden. Schadhafte Mörtelfugen und nicht arbeitende Risse auskratzen und mit Fugenmörtel ausbessern. Dehnungs- und Anschlussfugen mit elastischen Fugendichtungsmassen schließen. Quellfähige Gesteine sind durch eine quellmindernde Behandlung mit Antihygro, Art.-Nr. 0616, vorzubehandeln. Morbide Natursteine sind zuvor mit Steinfestiger auf Basis Kieselsäure-Ethylester zu festigen bzw. zu restaurieren. Nicht saugfähige Untergründe, wie z. B. feinkristalliner Marmor und geschliffene Steinoberfläche, sind für die Hydrophobierung nicht geeignet, das Eindringen des Imprägniermittels muss auf jeden Fall gewährleistet sein.
Untergrundbeschaffenheit:
Voraussetzung für eine optimale Imprägnierwirkung ist die Imprägniermittelaufnahme. Diese ist vom jeweiligen Porenvolumen des Baustoffes und dem Feuchtegehalt des Natursteins abhängig. Daher muss der Baustoff möglichst trocken sein. Bei Vorhandensein von baustoffschädlichen Salzen ist eine quantitative Schadsalz-Analyse unerlässlich. Hohe Schadsalzkonzentrationen (besonders Chloride, Sulfate und Nitrate) führen zu schweren Bauschäden, die durch eine hydrophobierende Imprägnierung nicht verhindert werden können.
Angrenzende Flächen:
Fassadenteile, die nicht mit dem Imprägnat in Berührung kommen sollen, wie z. B. Fenster, lackierte und zu lackierende Flächen sowie Glas, müssen ebenso wie Pflanzen mit Baufolie (PE-Folie) abgedeckt werden. Es ist darauf zu achten, dass organische Fassadenbaustoffe nicht irreversibel verändert werden (Beständigkeitstest durchführen). Bei vorhandener Kerndämmung aus Polystyrol (z. B. Styropor) und lösemittelempfindlichen Bauteilen, wie z. B. Bitumen, Fugenmassen, Latexmaterialien usw., das Imprägniermittel Funcosil WS Silan-Emulsion, Art.-Nr. 0614, einsetzen.
Verarbeitung
Das Imprägniermittel ist drucklos im Flutverfahren so satt aufzutragen, dass ein 30 - 50 cm langer Flüssigkeitsfilm an der Baustoffoberfläche herabläuft. Dabei wird die Sprühdüse waagerecht ohne Absetzen an der Fassade entlang geführt. Nach Aufsaugen des Flüssigkeitsfilms wird der Vorgang ein oder mehrere Male wiederholt. Sprühdruck und Düsendurchmesser sind so zu bemessen, dass keine Vernebelung eintritt. Um Fehlstellen zu vermeiden, sollen begrenzte Abschnitte ohne Unterbrechung fertig imprägniert werden. Bei kleineren, komplizierten Flächen, die einen Flutauftrag nicht erlauben, kann auch mit Flächenstreicher oder Lammfellrolle gearbeitet werden. Fehlstellen oder zu geringe Auftragsmengen lassen sich bei dieser Arbeitsweise nur vermeiden, wenn stets mit gut getränkten Arbeitsgeräten kleine Abschnitte satt imprägniert werden. Die frisch imprägnierte Fläche sollte mind. 5 Stunden gegen Beregnung geschützt werden. Starker Wind sowie hohe Temperaturen können die Verdunstung des Trägermaterials zu ungunsten der Eindringtiefe beschleunigen. Bei hellen und dichten Baustoffen mit geringer Saugfähigkeit ist innerhalb einer halben bis einer Stunde das Nachwaschen mit reinem Lösemittel (Verdünnung V 101) empfehlenswert, um den Wirkstoffüberschuss, der zur Glanz- und Fleckenbildung führen kann, zu entfernen.
Verarbeitungstemperatur:
Eine hydrophobierende Imprägnierung mit Funcosil SL ist bei Temperaturen zwischen 5 °C und 25 °C durchführbar. Bei zu niedrigen Temperaturen kann die Verdunstung des Lösemittels und die Wirkstoffbildung (Polysiloxan) verzögert werden.
Hinweise
Bei der Verarbeitung und Abtrocknung von Funcosil SL können Lösemitteldämpfe, vor allem bei niedrigen Temperaturen und Windstille, in das Gebäudeinnere gelangen. Alle Fenster, Türen und Öffnungen während der Imprägnierarbeiten schließen und nach Abtrocknung der hydrophobierenden Imprägnierung die Wohnräume lüften.
Prüfung der Wirksamkeit
Die Wasseraufnahme von mineralischen Baustoffen vor und nach den hydrophobierenden Imprägniermaßnahmen kann mit der Funcosil Prüfplatte (Art.-Nr. 0732) bzw. mit dem Prüfröhrchen (Art.-Nr. 4928) nach Prof. Karsten ermittelt werden. Mit der zerstörungsfreien Messmethode der Wasseraufnahme mit der Funcosil Prüfplatte lässt sich der w-Wert (Wasseraufnahmekoeffizient in kg/m²h0,5) direkt und unkompliziert am Objekt bestimmen. Die Prüfung sollte frühestens 4 Wochen nach der Hydrophobierungsmaßnahme durchgeführt werden, die Messdaten sind zu protokollieren.
Verbrauch
Naturstein feinporös):
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0,2-0,5 l/m²
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Naturstein (grobporös):
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0,4-1,5 l/m²
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Der Imprägniermittelbedarf ist für die Kalkulation und Ausschreibung an einer ausreichend großen (1-2 m²) Versuchsfläche zu ermitteln. Die Versuchsfläche sollte zur Prüfung der Wirksamkeit der hydrophobierenden Imprägnierung genutzt werden.